TERRA

Was ist in Erde drin?

Die Struktur der Topferde bestimmt, wie viel Wasser und Luft an die Wurzeln gelangen. Luft ist essentiell, um die Wurzeln mit Sauerstoff zu versorgen und das Wachstum von Mikroorganismen im Wurzelbereich zu fördern.

infopaper-terra_text_4.jpgEine gute Sauerstoffversorgung der Wurzeln stimuliert das Wachstum und die Ausbildung des Wurzelsystems sowie die aktive Aufnahme von Wasser und Nährstoffen. Bei schnellwüchsigen Pflanzen ist eine gute Luftzufuhr im Wurzelbereich von ausschlaggebender Bedeutung für ein gutes Endresultat.

Sauerstoffmangel zu Beginn des Anbaus beeinträchtigt die Wurzelbildung, wodurch das Wachstum der Pflanze deutlich gebremst und geringere Erträge erzielt werden. Um einen Sauerstoffmangel im Wurzelbereich zu verhindern, muss für eine ausreichend frische Sauerstoffzufuhr im Zuchtraum gesorgt werden. Dieser Sauerstoffeintrag erfolgt vorwiegend durch Diffusion.

Die Struktur der angemischten Topferde hängt in erster Linie von der Qualität der Ausgangsstoffe ab. Um eine hochwertige Topferde zu erhalten, braucht man daher frischen Torf mit stabiler Struktur.

Im Stech- oder im Fräsverfahren gewonnener Torf?

infopaper-terra_text_5.jpgTorf kann auf zwei verschiedene Arten gewonnen werden. Die billigere, aber nachteiligere Methode besteht darin, die oberste Schicht mit einer Egge aufzurauen (zu “fräsen”). Der Nachteil dieser Methode ist, dass sichdabei jedoch die Grobheit des Torfes nicht feststellen lässt und die Struktur des Torfes immer feiner wird, was sich negativ auf das Luft-/Wasser-verhältnis des Substrats auswirkt.

Dies führt auch zu einer schnelleren Verdichtung der Erde. Bei der zweiten Methode wird der Torf gestochen. Auf diese Weise wurde der Torf gewonnen, der früher als Brennmaterial zum Kochen und Heizen verwendet wurde. Das Stechtorfverfahren ist eine äußerst Zeit raubende und teure Angelegenheit: Dabei mussten die ausgestochenen Torfsoden nämlich zum Trocknen immer von Hand gewendet werden.

Der Vorteil dieses Abbauverfahrens ist jedoch, dass die Grobheit bzw. Struktur vom Auftraggeber selbst bestimmt werden kann. Je gröber der Torf ist, desto besser ist das Luft-/Wasserverhältnis im Kultursubstrat. Dies fördert die Wurzelbildung im Substrat sowie die Gesundheit der Pflanze aus und wirkt einer raschen Verdichtung der Erde entgegen.

Hoch- und Niedrigmoortorf

Einer der Hauptbestandteile von Topferde ist Torf. Dabei handelt es sich um einen jahrhundertealten, natürlichen Rohstoff, der aus Pflanzenresten entstanden ist. Torf entsteht in Gebieten, in denen abgestorbene Pflanzen durch natürliche Bedingungen langsamer abgebaut werden als sich neue Pflanzen entwickeln. Daraus bildet sich ganz allmählich eine Schicht aus organischem Material, die bis in einige Meter Tiefe reichen kann.

Man unterscheidet zwei Arten von Torf: Niedermoorund Hochmoortorf. Niedermoortorf entsteht in nährstoff- und wasserreichen Gebieten und bildet sich unter dem Einfluss von Grundwasser. Niedermoortorf weist vielfach einen hohen Zersetzungsgrad und mitunter auch hohe Konzentrationen an Schlick, Sand und schädlichen Salzen auf, wodurch es sich nicht als Topferde eignet.

Hochmoortorf hingegen entsteht in nährstoffarmen Gebieten und bildet sich ausschließlich unter dem Einfluss von Regenwasser. Hochmoortorf besteht in erster Linie aus teilweise abgebautem Sphagnum (Torfmoos). Torfmoose sind kleinwüchsige Pflanzen, die sich in ihren unteren Bestandteilen zersetzen, mit den verbliebenen oberen und gesunden Teilen jedoch weiterwachsen können. Im Hochmoortorf findet man außerdem noch Reste anderer Pflanzen, wie z. B. von Wollgras.

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Torfmoos

Torfmoos eignet sich hervorragend als Kultursubstrat, da es natürlich, leicht, sauber und einfach in der Handhabung ist. Es hat einen niedrigen Nährwert und einen pH-Wert, der zwischen 3,5 und 4,5 schwankt. Torfmoos ist ein guter Wasserspeicher, da es das 20fache seines eigenen Gewichts an Wasser aufnehmen kann. Das Bodenprofil der nordwestdeutschen Hochmoore zeigt deutlich unterschiedliche Schichten, die sich während verschiedener Perioden gebildet haben.

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